Alte Weisheit: Der Mensch soll mäßig weise sein, aber nicht zu weise…

Es gibt eine alte kluge Weisheit aus der Håvamal, einer nordischen alten germanischen Dichtung. Und die lautet folgendermaßen: Der Mann soll mäßig Weise sein, aber nicht zu Weise. Sein Schicksal kenne keiner. So bleibt der Sinn ihm sorgenfrei. Das ist weise. Aber was heißt das? Weisheit – das ist es, wonach wir alle streben sollten. Egal, ob es jetzt fachlich ist oder auf irgendetwas anderes bezogen. Aber allzu weise ist auch nicht gut. Wir sollten nicht immer fragen und voraus berechnen und wissen wollen, wie denn unser Schicksal ist, also die Zukunft. Denn wir können es nicht wissen. So viel Weisheit kann es nicht geben. Denn die Zukunft oder Schicksal besteht aus unendlich vielen Möglichkeiten. Und so Weise kann niemand sein, dass er alle diese Möglichkeiten sich ausdenken kann, analysieren kann, interpretieren kann und danach handeln kann. Wir wissen nicht was kommt, wir kennen das Schicksal nicht. Und es ist gut so. Denn so bleibt der Sinn uns sorgenfrei. Das ist das was wir als Menschen akzeptieren müssen und was wir, glaube ich, auch akzeptieren können. Und auch Maschinen, seien sie noch so leistungsfähig und noch so intelligent, können die Zukunft nicht voraussagen. Und wenn sie etwas Voraussagen, dann ist es meistens falsch und wir machen uns viel zu viele Sorgen über Dinge, die sowieso nicht eintreten. Die Dinge die eintreten, von denen wussten wir nichts und deswegen haben wir uns auch keine Sorgen gemacht.
Der Mann soll mäßig Weise sein. Aber nicht allzu weise. Sein Schicksal kenne keiner. So bleibt der Sinn ihm sorgenfrei.