Komplexität verstehen – Eine Frage des Gefühls, nicht des Verstandes

Archaische Intelligenz ist eine Führungskompetenz. Diese Erkenntnis dämmert langsam aber sicher in immer mehr Köpfen und sie taucht auch mittlerweile immer öfter in Diskussionen oder in verschiedenen Medien auf. Nur vereinzelt - aber durchaus merkbar. Die "Zeitenwende", sie hat viele Dimensionen und Aspekte. Die Rezepte und die Glaubenssätze der vergangenen Jahrzehnte gelten nicht mehr. Was über lange Zeit erfolgreich war, das kann heute im Gegenteil zum Misserfolg führen. Ändern sich die Zeiten, müssen sich unsere Art und Weise unseres Lebens - egal ob im privaten, politischen oder unternehmerischen - auch ändern. Zumindest tun wir gut daran, wenn wir diese Veränderungen mitgehen und uns nicht gegen sie sperren wollen. Was das genau bedeutet, können wir noch nicht ganz genau und detailliert sagen. Aber wir spüren es. Denn komplexe Zusammenhänge erfassen wir letztlich nicht mit dem Intellekt und der Rationalität, sondern mit Gespür und Intuition.

Symbole als Orientierung

Wir Menschen nutzen seit je her Symbole, um große Phänomene zu beschreiben, die sich nicht allein mit Worten wirklich beschreiben lassen. Ein starkes Symbol und Sinnbild sind für mich, Arme die sich in die Erde versenken. Es bedeutet, mit dem Körper Fühlung zum Ursprünglichen, zum Archaischen aufzunehmen. Erde ist roh, Erde ist ursprünglich. Erde ist Grund und dabei gleichzeitig tiefgründig. Erde ist hart und dabei durchdringbar. Erde kann erdrücken und gleichzeitig Dinge wachsen lassen.

Wenn wir uns ganz banal und körperlich mit der Erde verbinden, dann bekommen wir ein Gefühl für Verbundenheiten und Zusammenhänge. Wir bekommen ein Gefühl für Kreisläufe und Netzwerke. Wir bekommen ein Gefühl für Kostanz und Veränderung, für Festigkeit und Beweglichkeit. Wenn wir bereits sind, uns darauf einzulassen. Es gibt uns einen Eindruck, wie sich archaische Wahrnehmungen anfühlen. Und das hilft uns in einer Zeit, in der reine Rationalität und reine quantitative Methodik alleine nicht mehr weiterführen. Das ist kein Gegensatz und keine Alternative zu digitalen Tools und Instrumenten, die wir nutzen. Es ist vielmehr das Komplementär. Eine sinnvolle Verbindung.